Made in Klettgau
Entstanden ist unser Schorle „Graf Heinrich angeklagt 1526“ aus den Zutaten
Geschichten und Erzählungen
Die offenbar sehr vermögenden Erzinger Herren verschenkten und erwarben im 14. Jhd. im großen Stil ganze Dörfer und Klöster. Doch dann machte sich im 15. Jhd. latenter Geldmangel bemerkbar, denn die Verkäufe und Verpfändungen mehrten sich, darunter Besitztümer in Wilchingen, Kadelburg, Gurtweil sowie die Verpfändung von Niederlauchringen.
Der letzte Nachkomme Heinrich von Erzingen verlor am 12. März 1526 in Grießen vor dem Landgericht seinen letzten Prozess. Er verlor seine gesamten Güter, darunter auch den Schlattwald (das ergibt schon die nächste Geschichte…) und verstarb ledig um 1529.
Von ihm verbleiben bis heute Geschichten und Erzählungen sowie die Hymne des Grafen.
Das seit ca. 1955 in Erzingen gesungene „Lied vom Erzinger Durscht“ handelt von ihm und seinen Vorlieben.
In der alten Textfassung von Hermann Stoll wurde er fälschlicherweise als „Graf vom Klettgauland…“ besungen, was den historischen Tatsachen natürlich widerspricht.
Quelle: Hubert Roth
nach einem Text von Hermann Stoll und der Melodie „Der fidele Kupferschmied“
Es war ein Graf im Klettgauland,
Graf Heinrich hieß der Held,
der hatte einen Riesenbrand,
doch leider wenig Geld.
Im „Löwen“ war sein Stammlokal,
dort saß er Tag und Nacht –
und hat so manches Zechgelag‘,
dort meist auf Pump gemacht.
//: Ja der Durst, ja der Durst,
ja der Erzinger Durst,
war die Leidenschaft des Grafen,
alles andre war ihm wurst ://
Vom Nackbuck bis zum Hardtwald ach,
war all‘ sein Eigentum,
vom Schlattwald bis zum Klingenbach
und sonst noch viel drum rum.
Doch lockte ihn kein grüner Wald,
kein Jagen auf der Au,
das schönste Mädchen ließ ihn kalt,
er liebte keine Frau.
//: Ja der Durst, ja der Durst ….. ://
Den Kunz von Grießheim mocht er nicht,
er zeigt es unverhohlen.
Der hatte ihm beim Marktgericht 3 Märkte abgestohlen.
Er fordert ihn zum Saufturnier
nach altem Ritterbrauch,
doch schon beim Humpen Nummer vier
lag Kuno auf dem Bauch!
//: Ja der Durst, ja der Durst ……. . ://
Doch eines Tages schließlich nun
war zu Ende alle Not.
S‘ war grad um Aschermittwoch rum,
da war Graf Heinrich tot.
Doch an sein Volk hat er gedacht,
bis an sein Lebensend‘.
Und als die Teilung ward vollbracht,
da stand im Testament:
//: Meinen Durst, meinen Durst,
meinen Erzinger Durst,
vermach ich meinen Landeskindern,
alles andre ist mir Wurst. ://